Winzigklein,
in’s Leben gespuckt
aus dem behüteten Dunkel
in’s Licht gepreßt
aus einem Stein, meinem Stein(!),
so hart, so eng,
kein Weg zurück…

nicht aufgeleckt
von der Sonne
nicht weggeweht
vom Wind,
gewachsen,
abgerutscht,
zu den anderen geplumpst
und losgerannt,
nicht getrunken
vom Baum
und auch nicht
vom Reh daneben

Steine,
Sand,
Moos,
alles schattig,
alles grün.
Fische?
Welche Fische?
ganz sanft gewiegt
dämm’re ich
dahin

Ein Plitschern
ein Plätschern
jeden Tag woanders
und irgendwie
werden es
immer mehr
alles neu
alles aufregend
kann nicht
schnell genug
gehen

Längst wandeln wir
nicht mehr auf Pfaden
verträumt, beschaulich,
jeder Blick
zeigt einen Freund
aus „unserem“ Stein, nein:

Alleen sind’s,
breite Trassen.
Schnellstraße,
Einbahnstraße,
hinter jeder Biegung
eine neue Auffahrt
und alles
rauscht rastlos dahin.

Hallo Schiff!
Hallo Brücke!
Hallo Fisch!
Fisch?
Achja – Fisch.
Erinnere mich.
Und schon vorbei,
schon wieder weg.

Und dann…
in’s Leben gespuckt
zum zweitenmal
in endlose Weiten
der Wind!
die Wellen!
Ein Chaos!
Hilfe!

Keine Kraft
sinke ganz nach unten
lass mich tragen
im Strom
durchschütteln
in den Wogen
muß kämpfen
will überleben

und doch…

bin alt
bin müde
viel erlebt
viel geseh’n
will nur noch
Ruhe haben
Gnade erbitten
Von wem?
Ich weiss es
nicht.

dann plötzlich…

Emporgehoben
aufgesogen
mitgerissen
immer höher
dem gleißenden
Licht entgegen
unter mir
neben mir
um mich herum
Millarden
so wie ich.

Wehrlos
so wie ich
die Zukunft fürchtend
so wie ich
drängen wir uns
zusammen
auf dieser
wohl letzten
Fahrt
auf himmlischen
Pfaden
fernab
von der
früheren
Realität.

Ist
das
das
Ende(?)

denke ich
als ich später
wieder falle
teilnahmslos
den Aufschlag
erwarte
abgeschlossen
habe
mit meinem
Leben,
das konnte
ja nicht
gutgehen
hier oben
ich hab’s ja
gleich gewußt.

So.
Das war’s also.

Das war’s?
Das war alles?
Wirklich alles?

Und heulend
zerschneide
ich den Wind
mit meinem Körper
auf dem Weg
nach unten
und mit mir
die anderen
milliardenfach
peitschen wir
die Erde…
wo werde ich
aufplatschen?

Mit trübem Blick
erkenne ich ihn
und zitternd
vor Anstrengung
krächze ich resigniert
bevor es endgültig
dunkel wird,
dunkel wie
vor meinem
Leben:
„Oh… Du bist’s.
Hallo Stein.“